(hei) „Wenn Engel reisen, lacht die Sonne“, so sagt der „Volksmund“, und es liegt tatsächlich eine Menge Wahrheit in diesem Spruch, denn am vergangenen Sonntag-Nachmittag strahlte die Herbstsonne von einem wolkenlosen blauen Himmel auf die zahlreiche Sängerschar herunter, die am Deutsch-Ordensplatz auf ihre Fahrgelegenheit ins heimische Weinland wartete. Mit „leichter Verspätung“ traf dann auch der „BÖHM-Bus“ aus Hördt ein. Helmut, „Herr der Sängerkasse“, verlangte die obligatorischen 5 Euro „Fahrtkosten-Zuschuss“ bereits beim Einsteigen, hatte bei der Begrüßung im Bus ein paar flotte Sprüche und weitere wichtige Informationen parat, und ziemlich genau nach 40 Minuten Fahrt war das Ziel erreicht. Warum die Verantwortlichen Mörzheim als Ausgangspunkt ausgesucht hatten, wurde schnell klar, denn es ging schnurstracks zu einem imposanten Weingut in der Hauptstraße, welches sich als Domizil von Christians Schwiegereltern entpuppte. Die ganze Familie stand bereits im Hof und schnell fanden etliche Schoppengläser und Weinflaschen ihre Abnehmer. Der Dank für diesen unerwarteten (frühen) Umtrunk waren natürlich einige kernig gesungene Weinlieder, die sogar die Nachbarn auf die Straße lockten. Ein letzter Schluck, ein schneller Abschied, und nun begann die eigentliche Wanderung über Feldwege nach Appenhofen und dann weiter in Richtung Ingenheim. Wie ist doch unsere Pfalz so schön, eine verschwenderische Pracht in Grün- Gelb- und Brauntönen begleitete die Sängerschar (darunter ein nicht zu übersehendes ziemlich großes Kontingent an „helfenden“ Mitgliedern) auf ihrem Marsch durch das Rebenmeer. Nach etwa 1 ½ Stunden gemütlichem Wandern war der heutige Standort, das Weingasthaus Wisser in Ingenheim, erreicht. Wolfgang und Toni hatten es vorab ausgesucht. Eine modern eingerichtete Weinstube erwartete die Sänger an diesem schmucken Ort, aber schnell war den Gastgebern klar, dass Schoppengläser und (volle) Weinflaschen für ein gemütliches Zusammensein eines „gestandenen“ Männerchors vollauf genügen. Doch halt, zu einem guten Wein gehört natürlich eine „feste Unterlage“, und auch hier hatte die Familie Wisser bestens vorgesorgt. Rebknorzenspieß mit köstlichen Bratkartoffeln und einer „hochkarätigen Knobi-Sauce“, nebst verschiedenen Salaten war jetzt genau das Richtige, und der „Grillmeister im Hof“ kam ganz schön ins Schwitzen wegen dem erforderlichen Nachschub. Jetzt erst fühlten sich Kehle und Magen gut genug „geschmiert“ und man konnte zur eigentlichen „Tagesordnung“ übergehen.

Mittlerweile war auch Chorleiter Joachim eingetroffen, zusammen mit einem„Mords-Kohldampf“ und einem riesigen Musik-Blaster, auf dem doch tatsächlich die gesamten „Santiano-Titel“ des letzten Konzerts gespeichert waren. Flugs noch den Ton angestimmt, und schon ging´s gewaltig los. Die erste halbe Stunde glaubten die mittlerweile eingetroffenen zahlreichen Gäste wohl an einen „Shanty-Chor“ aus dem hohen Norden, aber spätestens, nachdem „Edelweiß-Toni“ seine „Quetschkommod´“ umhängen hatte, und die Finger sekundenschnell über die Tasten gleiten ließ, war klar, dass hier waschechte Pfälzer am Singen waren. Ach ja, der Toni, er frönte heute wieder (fast) ununterbrochen seiner mitreißenden Spiel-Leidenschaft, und Helmut hatte Mühe, seine selbstverfassten Verse an den Mann zu bringen. Mit den hervorragend „in Schuss gehaltenen“ Liederheften und „den alten Songs“ von Wolfgang konnte ebenfalls der eine oder andere „Erfolg“ erzielt werden, aber ansonsten war Toni „dran“, der mit seinem „unendlichen Repertoire“ letztendlich dann doch noch die anfänglich ziemlich „reservierten“ Zuhörer zum Mitsingen aktivieren konnte. Die Stimmung erreichte nun ihren Höhepunkt und blieb auch dort noch stundenlang. Leider viel zu schnell ging der „musikalische Liederabend“ zu Ende. Die Sänger leerten „gesittet“ die Gläser und revanchierten sich zum Abschluss mit einem äußerst musikalischen „Danke-schön“ für die hervorragende Gastfreundschaft. Als „Lohn“ gab es überraschenderweise dann auch noch zwei wohlgefüllte 6er Kartons köstlichen Wein von der Familie Wisser für die nächste Singstunde, wir sagen nochmals ein herzliches „merci“ dafür. Unaufgeregt und ohne weitere größere Probleme ging´s wieder zum bereits wartenden Bus und dann nach Rülzheim in die Heimat. Zurück bleibt für alle Teilnehmer die Erinnerung an einen schönen, sonnigen und überaus zünftigen Sängerausflug ins heimische Weinland.